Lehmplatten als eine nachhaltige alternative zu Gipskartonplatten

2023-04-16 16:47:00 / Kommentare 0
Lehmplatten als eine nachhaltige alternative zu Gipskartonplatten - Lehmplatten als eine nachhaltige alternative zu Gipskartonplatten

In diesem Blogartikel möchte ich euch die besten Tipps und Tricks mit an die Hand geben, um Lehmplatten richtig zu verarbeiten. Denn Lehmbauplatten wollen auch richtig verarbeitet werden. Es fängt bei der richtigen Lagerung an und hört bei dem richtigen Verputzen der Lehmbauplatten auf. Nachdem du diesen Blogartikel gelesen hast solltest du genau verstehen auf was es im Umgang mit Lehmbauplatten ankommt. Falls nicht, dann schreibe uns ein Kommentar und wir beantworten dir gerne deine Frage.

Das Inhaltsverzeichnis:
Wann kann man Lehmbauplatten einsetzen und aus was bestehen diese?
Tipp 1: Die richtige Lagerung
Tipp 2: Richtiger Transport
Tipp 3: Untergrundvorbereitung
Tipp 4: Jute Gewebe zeigt zum Untergrund
Tipp 5: Plattenbefestigung
Tipp 6 Lehmbauplatten verspachteln
Fazit

Wann kann man Lehmbauplatten einsetzen und aus was bestehen diese?
Im Innenausbau werden Lehmbauplatten zur Erstellung von Trennwänden, zur Beplankung von Holzrahmen oder Holzständerkonstruktionen also allgemein zur Bekleidung von bestehenden Flächen verwendet. Sie eignen sich besonders gut für den Einsatz in Innenräumen und Dachschrägen bieten viele Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Baumaterialien. Lehmbauplatten lassen sich prima als natürliche Dampfbremse einsetzen

Aus was bestehen eigentlich diese Lehmplatten? Je nach Hersteller der Lehmbauplatten ist das natürlich etwas unterschiedlich aber normalerweise bestehen diese aus Lehm, reinen Holzfasern, Pflanzenstärke und rückseitigem Jutegewebe. Damit ihr wisst, auf was Ihr bei der Verarbeitung achten müsst, habe ich euch jetzt ein paar Tipps mitgebracht.

Tipp 1: Die richtige Lagerung:
Lehmbauplatten sollten vor der Verwendung richtig gelagert werden, um sicherzustellen, dass sie in einwandfreiem Zustand bleiben. Also lagert diese liegend auf einer Palette und schützt diese unbedingt vor Feuchtigkeit schützen. Also Trocken Lagern! Die Lehmbauplatten können ansonsten Feuchtigkeit aus der Umgebung aufziehen und nach dem Verputzen kann sich das dann absetzen und ihr erkennt die Plattenstöße. Das wollt ihr nicht haben.

Tipp 2: Richtiger Transport:
Die liegende Lehmbauplatten immer beidhändig an einer der Längskanten greifen und über die gegenüberliegende Längskante aufrichten. Anschließend anheben und aufrecht tragen. Wird die Platte flachliegend getragen besteht Bruchgefahr durch starke Schwingungen. Das Ablegen der Platte erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Also daran denken: Platten nicht aufeinander schieben.

Tipp 3: Untergrundvorbereitung:
Die Unterkonstruktion für Lehmbauplatten können aus Holz oder Metallprofilen erstellt werden und sollten parallel zur Längskante der Platten verlaufen. Um eine stabile Basis zu schaffen, ist es wichtig, ein Raster mit einem Achsmaß von ≤ 62,5 cm (für Wände) bzw. ≤ 31,25 cm (für Decken und Schrägen) zu bauen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die lange Stoßfuge der Platten vollflächig aufliegt. Die Befestigungsfläche von Konstruktionshölzern sollte mindestens 6 cm breit sein. Die Unterkonstruktion muss ausreichend stark dimensioniert werden, um die Lasten zu tragen, die auf ihr ruhen werden. Noch ein kleiner Hinweis: Wenn die Montage von schweren Gegenständen geplant ist, sollten entsprechende Befestigungshilfen in die Unterkonstruktion integriert werden.

Tipp 4: Jute Gewebe zeigt zum Untergrund:
Um Rissen in den Lehmbauplatten vorzubeugen: Die Lehmplatten haben immer zwei unterschiedliche Seiten. Die unbewährte Seite muss immer dem Raum zugewandt sein, das Jutegewebe zeigt zum Untergrund. So sind die Lehmbauplatten dann von beiden seiten armiert.

Tipp 5: Plattenbefestigung:
Nach aktuellem Wissenstand wird eine als Befestigung pro Platte folgendes vorgegeben: Eine Senkkopfschraube Min. 5 x 50 + Halteteller, und die Anzahl der Halteteller: Wand 16er = 12 Teller / 22er = 8 Teller - Decke 16er = 18 Teller / 22er = 21 Teller

Hinweis: Bei der Verschraubung mit Haltetellern an Wänden kann die Schraube in die Stoßfuge gesetzt werden. An Decken, Schrägen muss ein Randabstand von min. 2 cm eingehalten werden. Das steht aber immer auch nochmal im technischen Datenblatt denn es gibt ja verschiedene Lehmbauplatten.

Tipp 6 Lehmbauplatten verspachteln:
Die beplankten oder bekleideten Flächen können direkt verspachtelt werden, indem zuerst die Fläche vollständig vorgenässt wird. Danach wird eine dünne Schicht conluto Lehm Klebe- und Armierungsmörtel  oder conluto Lehm-Feinputz von ca. 2-3 mm vollflächig aufgezogen. In die frische Putzlage wird flächig ein Armierungsgeweb eingeglättet, das vollständig überdeckt werden sollte. Nach vollständiger Trocknung wird eine zweite Lage Lehm Klebe- und Armierungsmörtel, Lehm-Feinputz oder conluto Lehm-Edelputz aufgetragen. Sobald die Fläche "lederhart" ist, kann sie je nach gewünschter Oberfläche geschwämmt, gerieben oder geglättet werden.

FAZIT:
Es gibt viele Gründe, warum es sich lohnt, Lehmbauplatten für den Bau oder die Renovierung zu verwenden. 

Nachhaltigkeit: Lehmbauplatten werden aus natürlichen Rohstoffen hergestellt und haben daher einen geringeren CO2-Fußabdruck als herkömmliche Baumaterialien wie Zement oder Beton. Sie sind außerdem langlebig umweltfreundlich in der Verarbeitung und Herstellung.

Energieeinsparung: Lehmbauplatten sind atmungsaktiv und regulieren die Luftfeuchtigkeit, was zu einer besseren Energiebilanz beitragen kann. Sie können die Innenraumtemperatur im Winter warm und im Sommer kühl halten, was zu weniger Energieverbrauch für Heizung und Klimatisierung führen kann.

Langlebigkeit: Lehmbauplatten haben eine lange Lebensdauer und erfordern keine regelmäßige Wartung.

Trockenbau: Lehmbauplatten sind leicht zu verarbeiten und lassen sich gut in den Trockenausbau integrieren. Keine Baufechte im Gebäude

Insgesamt bieten Lehmbauplatten viele Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Baumaterialien und sind daher eine gute Wahl für den Bau oder die Renovierung von Gebäuden! Wenn du noch eine Frage hast stell Sie gerne unten in den Kommentaren.